Grafik der Helpline Ukraine mit Telefonnummer

Helpline Ukraine: Weiterhin ein offenes Ohr für geflüchtete Familien aus der Ukraine

Vor drei Jahren begann der Krieg in der Ukraine, der Millionen von Menschen zur Flucht zwang und noch immer zwingt. Viele von ihnen haben in Deutschland Schutz gesucht und stehen vor zahlreichen Herausforderungen. Um ihnen Unterstützung zu bieten, gibt es seit Juni 2022 die Helpline Ukraine der „Nummer gegen Kummer“. Hier können sich geflüchtete Kinder, Jugendliche und Erwachsene kostenlos und anonym beraten lassen. 

„Dass die Beratung auf Ukrainisch oder Russisch erfolgt, ist für viele eine große Erleichterung“, sagt eine Beraterin der Helpline UkraineDie Helpline ist montags bis freitags von 14 Uhr bis 17 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 500 225 0 erreichbar. Die Helpline Ukraine wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der Deutschen Telekom unterstützt.

Helpline Ukraine ist weiterhin erreichbar 

Die „Nummer gegen Kummer“ mit der Helpline Ukraine bleibt auch im vierten Kriegsjahr eine wichtige Anlaufstelle für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. „Die fortwährende Unterstützung und Begleitung von geflüchteten Familien ist wichtiger denn je.“, sagt Anna Zacharias, Geschäftsführerin von „Nummer gegen Kummer“. „Unsere Beraterinnen und Berater sind darin geschult, auf die individuellen Bedürfnisse der Ratsuchenden einzugehen, sie emotional zu entlasten und ihnen einen geschützten Raum für ihre Themen und Sorgen zu geben.“

Bisher mehr als 3.200 Beratungen an der Helpline Ukraine 

Seit dem Start der Helpline im Juni 2022 wurden bereits mehr als 3.200 Beratungsgespräche geführt. „Die vielen Anrufe zeigen uns, wie groß der Bedarf an emotionaler Unterstützung und Orientierung ist. Viele Ratsuchende haben Fragen zum Alltag in Deutschland, sie sprechen über Sorgen um Angehörige oder brauchen einfach jemanden, der ihnen zuhört“, berichtet eine der Beraterinnen aus ihren Gesprächen mit Geflüchteten. Anfangs gab es viele organisatorische Fragen rund um das Ankommen und den Alltag in dem für sie fremden Deutschland. Mittlerweile haben sich die Themen der Ratsuchenden verändert, es geht beispielsweise auch um Mobbing in der Schule oder Entlastung bei Krisen. Rund um den dritten Jahrestag des Kriegsbeginns am 24. Februar 2025 sprechen Anrufende vermehrt darüber, dass Erinnerungen an schreckliche Erlebnisse im Krieg und auf der Flucht hochkommen. Der Verlust von Familienmitgliedern, Freunden und der Heimat hat tiefgreifende emotionale Spuren hinterlassen.

Die Beraterinnen und Berater der Helpline stammen selbst aus der Ukraine und wissen, wie es ist, sich in Deutschland zurechtfinden zu müssen. „Wir merken, dass es Ratsuchenden hilft, sich zu öffnen, wenn sie erfahren, dass wir auch aus der Ukraine stammen. Sie sind dann oft erleichtert und bedanken sich für diese Möglichkeit, in ihrer Muttersprache über die oft schwierigen Themen sprechen zu können", erzählt eine ukrainische Beraterin.

Ein offenes Ohr auch für junge Pflegende 

Die Beratenden an der Helpline Ukraine sind auch für die besonderen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen sensibilisiert, die sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Pflegesituationen können zum Beispiel entstehen, wenn junge Menschen aus der Ukraine mit ihren Großeltern geflüchtet sind und sich in Deutschland um sie kümmern. Oder wenn Kinder und Jugendliche mit psychisch schwer belasteten Eltern leben und deren Traumafolgen, wie Sucht oder Depression, miterleben. 

Die Beraterinnen und Berater an der Helpline Ukraine sind mit den Herausforderungen und kulturspezifischen Unterschieden vertraut, die eine Pflegesituation in einem fremden Land und in fremder Sprache mit sich bringen kann. Somit finden auch junge Pflegende aus der Ukraine bei der Helpline Ansprechpersonen, die ihnen zuhören und sie mit ihren Themen ernst nehmen. 

 

Bildrechte: Nummer gegen Kummer