Frau schwimmt im Schwimmbad eine Bahn.

Buchtipp: „22 Bahnen“

Ein Roman über die Studentin Tilda, die sich um ihre kleine Schwester Ida und die alkoholkranke Mutter kümmert

Tilda ist die Hauptperson des Romans. Sie studiert Mathematik und steht kurz vor ihrem Masterabschluss. Ihre Mutter ist schwer alkoholkrank und kümmert sich nicht um Tilda und ihre kleine Schwester Ida. Die Väter haben die Familie vor sehr langer Zeit verlassen. Tilda stellt ihre eigenen Wünsche und Träume hinten an, weil sie für Ida da sein muss: Sie schmiert ihr Schulbrote, bereitet das Abendbrot vor oder kocht für Ida am liebsten Nudeln. Manchmal muss Tilda ihre kleine Schwester vor der Mutter beschützen, wenn diese wieder einen unkontrollierten Wutausbruch im Alkoholrausch hat. 

Eines Tages bekommt Tilda eine Promotionsstelle in Berlin angeboten. Von einem freien und unbeschwerten Leben wagt sie aber nicht zu träumen. Denn: Sie stellt sich selbst immer wieder die Frage: „Darf ich Ida mit Mama alleine lassen?“ Außerdem taucht Viktor im Freibad auf, der wie sie immer 22 Bahnen schwimmt. Er weckt alte Erinnerungen auf, die Tilda am liebsten verdrängen möchte. Tilda fühlt sich zu ihm hingezogen. 

„22 Bahnen“ von Caroline Wahl ist die Geschichte einer jungen Frau mit einer starken Persönlichkeit. Der Roman stellt nicht die Alkoholkrankheit der Mutter in den Vordergrund, sondern die Liebe der Schwestern zueinander. Mit viel Feingefühl und Humor erzählt Caroline Wahl von den Herausforderungen und der Verantwortung, wenn man sich um ein krankes Familienmitglied kümmert. 

„22 Bahnen“ regt zum Nachdenken an und berührt das Herz. Ein wichtiges Buch, das man nach der Lektüre nicht so schnell vergessen kann. 

„22 Bahnen“ wurde 2023 im Verlag Dumont herausgegeben.

 

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