Ein Kind sitzt kopfüber und liest.

5 Kinderbücher für junge Pflegende

1. Mamas Monster: Was ist nur mit Mama los? (2008)

Von Erdmute von Mosch (Autorin & Illustratorin). Für Kinder ab 3 Jahren.

Ist Deine Mama plötzlich auch sehr traurig und will nichts mehr unternehmen? Dann geht es Dir wie der 5-jährigen Rike, deren Welt aus den Fugen gerät, als ihre Mutter an einer Depression erkrankt. Niemand erklärt Rike, warum ihre Mama plötzlich so abwesend ist und sich scheinbar für nichts mehr interessiert. Rike sucht die Schuld bei sich selbst. Bis Mama endlich das Schweigen bricht und Rike erzählt, dass ein Monster ihr die Gefühle klaut. Gemeinsam mit ihren Eltern versucht Rike das Depressions-Monster zu verjagen, damit es ihrer Mutter bald wieder besser geht.

Mit einfühlsamer Sprache und anschaulichen Bildern hat Erdmute von Mosch ein Kinderbuch gestaltet, das kleinen Kindern die Krankheit Depression verständlich macht. Sie erklärt, dass Traurigkeit und Rückzug Symptome einer Krankheit sind und mit Geduld und Hilfe von Therapeutinnen und Therapeuten behandelt werden können.

2. Papas Seele hat Schnupfen (2014)

Von Claudia Gliemann (Autorin) & Nadia Faichney (Illustratorin), Für Kinder ab 6 Jahren.

Nele lebt in einem Zirkus. Schon seit Generationen zählt ihre Familie zu den besten Seilartisten der Welt. Doch dann erkrankt ihr Papa an einer Depression: seine Seele bekommt Schnupfen. Und das in einer Welt, in der alles bunt und fröhlich ist. In Neles heile Welt ziehen Schatten ein. Sie hat viele Fragen, auf die sie keine Antworten weiß. Zum Glück gibt es den Dummen August, der Nele erklärt, warum ihr Papa so traurig ist. Gemeinsam mit der Zirkusfamilie erlebt Nele, dass es ihrem Papa manchmal besser und schlechter geht und er durch die Krankheit sogar neue Fähigkeiten entdeckt.     
Wenn auch Du das Gefühl hast, dass es Deinem Papa schlecht geht, dann hilft Dir das Buch „Papas Seele hat Schnupfen“ vielleicht, seine Situation besser zu verstehen.

Das Kinderbuch widmet sich dem schwierigen Thema Depression. Dabei ist es trotzdem nie düster, sondern eingehüllt in warme und positive Farben. „Papas Seele hat Schnupfen“ wird von der Krankenkasse AOK empfohlen und wurde durch die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur e.V. ausgezeichnet.

3. Pünktchen und Anton (1931)

Von Erich Kästner (Autor) & Walter Trier (Illustrator). Für Kinder ab 6 Jahren.

Der Kinderroman-Klassiker von Erich Kästner erzählt die Abenteuer von Luise Pogge, genannt Pünktchen, und Anton Gast. Anton lebt allein mit seiner kranken Mutter in einer kleinen Wohnung. Nach einer schweren Operation kann Antons Mutter nicht mehr für die Familie sorgen. Damit beide über die Runden kommen, muss Anton seiner Mutter bei der Hausarbeit helfen und neben der Schule Geld verdienen. Ganz anders ist das bei Pünktchen. Sie lebt mit ihren reichen Eltern, die nie Zeit für ihre Tochter haben. Obwohl Pünktchen und Anton in verschiedenen Welten leben, werden sie schnell dicke Freunde. Und das ist gut so: Denn als sich herausstellt, dass Diebe das Haus von Pünktchens Eltern ausrauben wollen, ist Anton mit Mut und Tatkraft zur Stelle.        
Falls auch Du Dich um einen Elternteil kümmerst, können Dir die Erlebnisse von Pünktchen und Anton Trost spenden und Mut machen. Vielleicht möchtest Du ja sogar mit Deinen Freundinnen und Freunden über Deine Pflegeaufgabe sprechen?

In einer abenteuerreichen Geschichte behandelt der Roman die Herausforderungen, die auf Kinder zukommen, wenn sie sich allein um ihre Eltern kümmern müssen. „Pünktchen und Anton“ zeigt aber auch, wie wertvoll Freundschaften in schwierigen Zeiten sind – so außergewöhnlich sie auch sein mögen.

4. Schwere Zeiten im Wunderwald (2022)

Von Leonie Baltruweit (Autorin). Für Kinder ab 3 Jahren.

Wenn Du einen Weg suchst, wie Du mit der Krankheit Deiner Schwester oder Deines Bruders umgehen kannst, wirf doch mal einen Blick in das Buch „Schwere Zeiten im Wunderwald“. In diesem geht es um das Rehmädchen Millie, das plötzlich umfällt und ins Waldkrankenhaus muss. Daraufhin machen sich natürlich alle Tierkinder große Sorgen. Hase Toni fragt sich: Wird sie sterben? Und Fuchs Lasse hat Angst, dass er schuld an Millies Krankheit ist. Zum Glück gibt es die weise Frau Schildkröte, die ihnen hilft, mit ihren Gedanken und Gefühlen umzugehen. Am Ende jedes Kapitels stellt die Erzählerin, Waldeule Hildegard, Fragen an die kleinen Leserinnen und Leser, um Gespräche mit Bezugspersonen anzuregen.

Wenn ein Kind schwer erkrankt oder eine Behinderung hat, treten Geschwister oft in den Hintergrund. Dieses Kinderfachbuch widmet sich konkret deren Gefühlen. Im Fachteil für Erwachsene erläutern Expertinnen außerdem, welche besonderen Bedürfnisse Geschwister haben und wie sie gestärkt werden können.

5. Dunkle Farben im Wunderwald (2019)

Von Azimeh Maleki (Autorin & Illustratorin) & Franziska Beham, Maike Böning, Ann-Kathrin Korfmacher, Markus Stracke & Sabine Wangenheim (Autoren und Autorinnen). Für Kinder ab 6 Jahren.

Hast Du auch eine beste Freundin, die keine Lust mehr auf Spielen hat, oder einen besten Freund, der plötzlich irgendwie anders ist? Dann ist das Buch „Dunkle Farben im Wunderwald“ etwas für Dich. Es handelt von dem Vogel Avi und seinem liebsten Klassenkameraden, dem Kobold Muri. Die beiden leben im Wunderwald und gehen gemeinsam in die Waldschule. Doch von einem auf den anderen Tag ist Muri plötzlich nicht mehr derselbe. Avi versteht nicht, was mit seinem Freund los ist, und es kommt zu einem großen Streit zwischen den beiden. Dank ihrer Lehrerin Frau Bolle gelingt es Muri, sich zu öffnen. Muri erzählt, dass er sich Sorgen um seinen Vater macht. Dem geht es nämlich sehr schlecht und Muri versteht nicht, was genau mit ihm los ist. Mit Hilfe von Frau Bolle und der Eule als Gefühlsexpertin erfahren die beiden, was eine psychische Krankheit ist und dass diese sich auf die Gefühle, Gedanken und das Verhalten von Muris Vater auswirkt.     

Das Kinderbuch wendet sich an Kinder, die unter einer psychischen Erkrankung eines Elternteils leiden. Es soll ihnen leichter gemacht werden, ihre aktuelle Situation zu verstehen. Besonders ist, dass die Geschichte betroffene Kinder direkt anspricht.