„Unsichtbar“ – Ein Erfahrungsbericht zur Filmreihe

Das Medienprojekt Wuppertal hat eine Filmreihe über Kinder und Jugendliche mit psychisch- und suchtkranken Eltern erstellt. Die „Nummer gegen Kummer“ war für euch bei der Filmpremiere in Wuppertal dabei.

Hinter dem Kino schwebt die Wuppertaler Schwebebahn vorbei. Im Foyer ist viel los und auch im Kinosaal sind alle Plätze besetzt. Wir finden noch ein Plätzchen auf der Treppe. Als die vier Filmbeiträge laufen, erkennen wir in den jungen Darstellerinnen und Darstellern einige der Kinobesucher aus dem Foyer wieder. Wir sind bei der Premiere von „Unsichtbar“, der Filmreihe des Medienprojekts Wuppertal über Kinder und Jugendliche mit psychisch- und suchtkranken Eltern. 

In den Filmbeiträgen erzählen die jungen Menschen, wie es war, in einer Familie aufzuwachsen, in der seelische Probleme und Sucht zum Alltag gehören. „Sie beschreiben die unsichtbare Not, Ängste, Schuld- und Schamgefühle sowie Frust und Kummer bis hin zu Misshandlungen, die sie zuhause erleben und häufig in der Schule verstecken. Durchschnittlich zwei junge Menschen, die sich um ihre kranken Eltern kümmern, gibt es pro Schulklasse und trotz der großen Zahl ist diese Gruppe nahezu unsichtbar“, sagt der Regisseur Tim Gontrum. Er hat die jungen Leute und ihre Familien in den dokumentarischen Filmbeiträgen längere Zeit begleitet.  

An diesem Abend im Kino wird diese Gruppe sichtbar und wir sind beeindruckt und bewegt von den lebensnahen und echten Geschichten, die die Kinder und Jugendlichen in den Filmbeiträgen erzählen. Sie nehmen uns mit in ihren Familien- und Lebensalltag, der oft schwierig ist und wir sehen, wie sie trotzdem, oder gerade deswegen, ihren Weg finden und wer oder was ihnen dabei geholfen hat, nicht aufzugeben.  

Wir sind dankbar, dass auch wir bei der „Nummer gegen Kummer“ pflegenden Kindern und Jugendlichen auf ihrem Weg eine Stütze sein und sie in dieser schwierigen Lebenssituation stärken können. Die Beratenden am Kinder- und Jugendtelefon, dem Elterntelefon und der Onlineberatung per Mail und Chat sind da und hören zu. Denn wie der Leitspruch der Pausentaste besagt: Wer anderen hilft, braucht manchmal selber Hilfe. 

Wer die Geschichten selbst sehen möchte, kann diese und andere Filmreihen des Medienprojekts Wuppertal als DVD, Stream oder zum Download erwerben. Neben den Filmbeiträgen werden auch der Verein LEBENSFARBEN Hilfen für Kinder und Jugendliche e.V. und das Projekt Pausentaste kurz vorgestellt.  

 

Bildquelle: Medienprojekt Wuppertal