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Pausentaste on Tour – Aufwind!

In unserer Artikel-Reihe geht die Pausentaste in ganz Deutschland auf Tour. Unser Stopp dieses Mal: Wiesbaden. Hier haben wir mit Sabine Brütting vom Projekt „Aufwind! e.V.“ gesprochen.


Möchtest Du Dich kurz vorstellen? Wie bist Du zum Projekt „Aufwind! e.V.“ gekommen? Welche Aufgabe bzw. Rolle übernimmst du dort? 

Hallo, ich bin Sabine Brütting und arbeite als Psychoonkologin schon seit vielen Jahren mit krebskranken Menschen. Mein besonderes Anliegen ist es, die Kinder und Jugendlichen zu unterstützen, deren Eltern an Krebs erkrankt sind, denn sie tragen viel Last mit, werden aber häufig übersehen. 

Bei Aufwind! e.V. bin ich eher zufällig gelandet, aber von Beginn an dabei. Man könnte sagen, dass es wohl Fügung war, dass der Verein und ich zusammen gekommen sind. Ich führe Beratungsgespräche mit Eltern, mit Kindern, mit Jugendlichen, leite altersspezifische Gruppen, erlebnispädagogische Workshops, Familienwochenenden, Ferienprogramme, Schulprojekte und kümmere mich um unser Netzwerk und die Öffentlichkeitsarbeit. Die Arbeit macht mir viel Freude und ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit.

Wann wurde das Projekt ins Leben gerufen?

Der Verein wurde im Mai 2017 gegründet und ist am 1. November 2017 offiziell an den Start gegangen. Alle, die Aufwind! e.V. gegründet haben, arbeiten mit Krebskranken und sehen in ihrem beruflichen Alltag, wie sehr auch die Kinder bei der Erkrankung der Eltern Mit-Betroffene sind. 

Was ist das Ziel von „Aufwind! e.V“?

Aufwind! e.V. möchte Kindern mit krebskranken Eltern Aufmerksamkeit, Anerkennung und Solidarität schenken und allen – Eltern wie Kindern – in einer herausfordernden Zeit den Rücken stärken.

Wir ermutigen Eltern, mit ihren Kindern offen über die Erkrankung und die Folgen zu sprechen. Gelingt dies, ist ein wichtiger Grundstein gelegt für eine gesunde Entwicklung der Kinder – auch unter erschwerten Bedingungen. Kinder mit krebskranken Eltern bekommen bei uns Raum für ihre Sorgen und Ängste, wir hören zu, zeigen Verständnis und suchen gemeinsam Ressourcen. Außerdem sensibilisieren wir in Schulprojekten, Vorträgen und Fortbildungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Nöte von Kindern mit krebskranken Eltern und werben um Solidarität.

Welche Unterstützungsmöglichkeiten können pflegende Kinder und Jugendliche bei euch bekommen?

Aufwind! e.V. bietet im geschützen Raum Einzelgespräche an, in denen sich die Hilfesuchenden alles Belastende von der Seele reden können und Verständnis erfahren. Die Unterstützung gewähren wir zu jedem Zeitpunkt der Erkrankung der Eltern: Bei der Diagnose, während der Therapien, beim Abschied nehmen und auch nach dem Tod von Mutter oder Vater. Zu uns kommen Kinder und Jugendliche vom Kindergartenalter bis Anfang Zwanzig. 

Darüber hinaus gibt es verschiedene Gruppenangebote. Einmal im Quartal laden wir zu einem erlebnispädagogischen Workshop ein. In den Sommerferien gibt es eine Woche lang ein Ferienprogramm. Außerdem bieten wir für Eltern und Kinder eine Wochenendfreizeit an.

Wie können Familien bei euch Unterstützung erhalten?

Der Weg zu uns ist unkompliziert und niedrigschwellig; das Beratungsangebot komplett kostenfrei. Bei Aufwind! e.V. stehen die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt, aber wir bieten auch Beratungsgespräche für die Eltern an oder – bei Bedarf – auch Familiengespräche. Wenn erforderlich, sprechen wir auf Wunsch auch mit Lehrerinnen und Lehrern oder der Schulsozialarbeit.

Worauf bist DU besonders stolz?

Wir alle sind stolz, dass es uns gelungen ist, Aufwind! als einen Verein in Wiesbaden und Umgebung fest zu etablieren, der Kindern mit krebskranken Eltern vielfältige Hilfe anbietet. Unsere unermüdliche Netzwerk- und Öffentlickeitsarbeit trägt Früchte: Viele kennen uns jetzt und weisen betroffene Familien auf uns und unser Angebot hin.

Wie kann man euch am besten erreichen?

Einfach anrufen, eine E-Mail oder eine WhatsApp schicken. Die Kontaktinformationen findet ihr hier. Wer uns nicht direkt erreicht, kann sich darauf verlassen: Wir melden uns zeitnah.

 

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